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Editorial

Foto von Manuela Schwesig

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

bundesweit engagieren sich mehr als 17.800 Menschen ehrenamtlich in den Mehrgenerationenhäusern. Viele der Engagierten helfen Menschen, die nach ihrer Flucht in Deutschland ankommen. Mit Hilfe der freiwillig engagierten Bürgerinnen und Bürger schaffen wir es, Flüchtlinge aufzunehmen und eine Willkommenskultur zu etablieren. Darauf bin ich stolz und allen Engagierten sehr dankbar.

Engagement für andere ist auch für die Engagierten selbst oft eine Energiequelle. Engagement macht glücklich. Dies zeigt das Interview mit unserem Experten Dr. Eckart von Hirschhausen: Wenn man etwas Sinnvolles tut und von anderen gebraucht wird, stärkt dies das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit.

Engagement kann aber auch anstrengend sein – körperlich, emotional und auch fachlich. Gerade Menschen, die sich sehr engagieren und für andere einsetzen, laufen Gefahr, sich zu überfordern und auszubrennen. Einige sind widerstandsfähig und können mit Krisen und schlimmen Erlebnissen leicht umgehen – sie sind resilient. Andere hingegen leiden unter solchen Erfahrungen stärker. Sie sind besonders angewiesen auf das, wovon alle profitieren: Methoden und Techniken der Selbstsorge und Achtsamkeit.

Damit Engagement nicht in einer Überforderung mündet, ist es notwendig, die Engagierten gut zu begleiten. Wie man dafür Strukturen schaffen kann, können Sie im Interview mit Kai Abraham vom Mehrgenerationenhaus in Marburg lesen. Dass es auf einen respektvollen und achtsamen Umgang miteinander ankommt, damit eine wohltuende Atmosphäre für das Engagement herrscht, zeigt das Beispiel aus Braunschweig. In Freiberg gibt es ein regelmäßiges Fortbildungsangebot für ehrenamtliche Betreuungskräfte, und das Mehrgenerationenhaus Fulda hat sehr gute Erfahrungen mit einem gemeinsamen Workshop zur Selbstsorge gemacht. In der Geschichte aus dem Mehrgenerationenhaus in Altenkirchen wird deutlich, dass es darauf ankommt, die Ehrenamtlichen an der Organisation der Begleitangebote und der Ehrenamtsstruktur zu beteiligen. Mitgestaltungsmöglichkeiten helfen, sich vor Überforderung zu schützen.

Wir werden auch in Zukunft auf die hervorragende Arbeit der vielen Engagierten angewiesen sein. Damit diese Arbeit nachhaltig möglich ist und auch denjenigen, die sie leisten, gut tut, brauchen wir gute Strukturen und Menschen, die das freiwillige Engagement zu begleiten wissen. Diese Begleitung leisten die Mehrgenerationenhäuser seit Jahren. Sie bieten ein kompetentes Umfeld, wenn es darum geht, Engagement zu koordinieren, Engagierte zu betreuen und gute Angebote für unsere Gesellschaft zu entwickeln.

Mit herzlichen Grüßen

Manuela Schwesig
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend