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Im Austausch zu mehr Demokratie und Partizipation

Wie können die Mehrgenerationenhäuser die demokratische Teilhabe von Menschen fördern? Welche Kompetenzen braucht es dafür? Und wie lässt sich angemessen mit demokratiefeindlichen Einflüssen umgehen? Fragen wie diese standen bei den Ideenkonferenzen der Mehrgenerationenhäuser dieses Jahr im Fokus.

Dr. Winfried Kösters sitzt an Tisch mit Bildschirmen, auf denen Videokonferenzen  zu sehen sind

Im Rahmen von Online-Veranstaltungen haben am 9. und 10. November sowie am 16. und 17. November die diesjährigen Ideenkonferenzen im Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus. Miteinander – Füreinander stattgefunden. Insgesamt rund 200 Vertreterinnen und Vertreter aus den Mehrgenerationenhäusern sind miteinander zum Thema „Demokratieförderung und politische Teilhabe in den Mehrgenerationenhäusern“ in den Austausch getreten und haben sich gegenseitig neue Inspirationen für ihre Arbeit gegeben. 

Welche Bedeutung die Mehrgenerationenhäuser auf dem Weg zu mehr Demokratie haben, betonte Moderator und Publizist Dr. Winfried Kösters zu Beginn der Veranstaltungen in seinem Impulsvortrag „Demokratie trotz(t) Krise(n) – gesellschaftlichen Zusammenhalt und aktive Teilhabe fördern“: „Mehrgenerationenhäuser sind ideale Orte, um Demokratie zu leben, auszuprobieren und zu fördern – generationen- und kulturenübergreifend.“

Vier Themen im Fokus

Im Anschluss daran konnten die Teilnehmenden vormittags und nachmittags jeweils zwischen vier thematischen Workshops wählen. Im Seminar „Gemeinsam gestalten: Politische Partizipation und Demokratieförderung in den MGH“ teilten die Prozessbegleiterin Dr. Anneli Starzinger und die Psychologin Cornelia Szyszkowitz Erkenntnisse aus dem Förder- und Qualifizierungsprogramm MITEINANDER REDEN. Dieses fördert bundesweit Projekte im ländlichen Raum, die den wertschätzenden Dialog, demokratische Aushandlungsprozesse und die Teilhabe vor Ort vorantreiben. 

Wie Mehrgenerationenhäuser die demokratische Teilhabe von Kindern und Jugendlichen unterstützen können, war die zentrale Frage im Workshop von Piotr Suder, Frederieke Huwald und Markus Lueke vom Ifak e. V. – Verein für multikulturelle Kinder- u. Jugendhilfe. Sie hoben hervor, dass Jugendliche die Möglichkeit zur Mitbestimmung haben müssen. Die Mehrgenerationenhäuser böten ihnen die Chance, sich einzubringen und die Entwicklungen in der Kommune mit zu beeinflussen. Damit würden sie Demokratie erlebbar machen und schon früh das Interesse an der Kommunalpolitik wecken. In dem Workshop wurde auch thematisiert, dass es Aufgabe der Jugendarbeit ist, Jugendliche vor den Gefahren der Digitalisierung zu schützen und sie zu deren verantwortungsvollem Einsatz anzuleiten. Das gilt jedoch nicht nur für Kinder und Jugendliche: „Medienkompetenzen sind grundlegend wichtig für den gelebten demokratischen Diskurs, denn häufig bestimmt eine extreme Minderheit in den sozialen Medien die Themen und das Agenda-Setting“, stellte auch Julia Zwick von Jöran und Konsorten – Agentur für zeitgemäße Bildung in ihrem Workshop „Wer Gesellschaft mitgestalten will, braucht Kompetenzen für neue Medien – über souveräne Orientierung von Erwachsenen in digitalen Welten“ heraus. Die zentrale Gefahr einer geringen Medienkompetenz ist, dass Menschen fehlerhafte oder mangelnde Informationen als Grundlage für ihre Meinungsbildung heranziehen. Und das resultiert unter Umständen auch in populistischen Einstellungen und Stammtischparolen. Wie damit umgegangen werden kann, thematisierte Dr. Winfried Kösters in einem weiteren Workshop. Für die passende Abwechslung zwischendurch sorgte Heiko Stender vom Deutschen Tanzlehrerverband e. V. mit seinen bewegten Pausen. Damit hat er auch Anregungen geboten, wie Bewegungsangebote für Seniorinnen und Senioren aussehen und während herausfordernden Zeiten wie der Covid-19-Pandemie aufrecht erhalten werden können.