Benjamin Wieczorek
„Es ist ein schönes Gefühl, gemeinsam an einer großen Sache zu arbeiten“
Benjamin Wieczorek, der mit einer kognitiven Beeinträchtigung lebt, verbringt gerne Zeit als Gast im Mehrgenerationenhaus MIKADO in Frankfurt (Oder). Die Sommerbühne INKLUSIV war für ihn der Anlass, dort selbst tätig zu werden durch ein Ehrenamt.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich im Mehrgenerationenhaus MIKADO zu engagieren?
Das Mehrgenerationenhaus kenne ich schon so lange. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das erste Mal dort war. Damals wusste ich jedenfalls nicht viel darüber, aber ich wollte es einfach kennenlernen. Die Menschen dort sind alle sehr nett. Ich habe mich direkt wohlgefühlt. Seitdem bin ich regelmäßig im Mehrgenerationenhaus. Letztes Jahr wurde zum ersten Mal die Sommerbühne INKLUSIV veranstaltet. Ich wollte sofort dort mitmachen.
Was ist die Sommerbühne INKLUSIV und was waren Ihre Aufgaben dort?
Auf der Sommerbühne INKLUSIV können Menschen mit Behinderung ihre Talente vor einem Publikum zeigen. Eine Band hat zum Beispiel ein Schlagerkonzert gespielt. Es gab aber auch selbstgeschriebene Gedichte, eine Karate-Aufführung, eine Zaubershow und ein Theaterstück. Ich fande die Idee so schön, dass ich mich unbedingt beteiligen wollte, aber lieber nicht auf der Bühne. Deshalb habe ich als Regieassistent mitgearbeitet. Ich habe mich um die Technik gekümmert: Mikrophone, Notenständer, Instrumente, Requisten – das gehört ja alles dazu. Ich habe aber auch die Menschen betreut, die aufgetreten sind.
Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?
Die Arbeit mit den Menschen macht mir Spaß. Alle sind verschieden, aber gut drauf und es ist ein schönes Gefühl, gemeinsam an einer großen Sache zu arbeiten – miteinander und füreinander. Am meisten Spaß hat mir aber die Arbeit mit der Technik gemacht und auch das Umbauen und Umräumen auf der Bühne zwischen den Beiträgen. Da muss ja alles glattgehen. Es darf nichts fehlen. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Was war dabei schwierig für Sie?
Tatsächlich fande ich nichts an meiner Aufgabe schwierig. Wir waren ein super Team und haben uns gut abgesprochen. Zum Mehrgenerationenhaus gehört ja auch, dass man nie alleine ist. Es gibt immer jemanden, den man ansprechen kann, wenn man nicht weiter weiß oder Hilfe braucht.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Für die Zukunft wünsche ich mir eigentlich nichts Besonderes. Wichtig ist mir, dass ich mich weiter im Mehrgenerationenhaus MIKADO engagieren kann. Vor allem hoffe ich, dass die Sommerbühne noch viele Male stattfindet. Ich möchte wieder als Regieassistent arbeiten.
Zur Person
Benjamin Wieczorek ist 36 Jahre alt und lebt mit einer kognitiven Behinderung. Er wohnt alleine und verbringt seinen Alltag in der Regel in einer Tagesstätte. Ins MIKADO geht er, wenn er Lust auf Abwechslung hat. Die gibt’s im Mehrgenerationenhaus dank der vielen verschiedenen Menschen, die dort zusammenkommen oder dort arbeiten.
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