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Engagiertenporträts

Jochen Naumann

„Aufgreifen, worüber die Gesellschaft spricht“

Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Jochen Naumann im sozialen Bereich, elf Jahre davon als ehrenamtlicher Leiter des Mehrgenerationenhaus in Frechen. Für seine herausragende Arbeit erhielt er 2019 das Bundesverdienstkreuz.

Porträtbild Jochen Naumann
© Privat

Jochen Naumann ist einer dieser Menschen, die gar nicht anders können, als sich für die Gemeinschaft einzusetzen: Viele Jahre arbeitete er beim Deutschen Gewerkschaftsbund und kämpfte hauptberuflich für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Rhein-Erft-Kreis. Darüber hinaus war er jahrzehntelang in der Kommunalpolitik und als Vorsitzender des Kinderschutzbundes aktiv. Nachdem es für Naumann schließlich in den Ruhestand ging, gründete er mit einer Gruppe von Kommunalpolitikerinnen und -politikern 2008 den Verein „Oase e. V.“, welcher das Mehrgenerationenhaus OASE seitdem in Frechen betreibt. Mit 74 Jahren ist er dort noch heute ehrenamtlicher Vorsitzender.

Volle Köpfe, leere Taschen

„Das MGH war damals etwas, das in Frechen fehlte. Mit dem Projekt wollten wir ein Gemeinschaftsgefühl schaffen – ähnlich dem in einer Großfamilie, nur eben unter Nachbarinnen und Nachbarn“, sagt Naumann. „Ein bisschen naiv sind wir da schon rangegangen. Wir hatten die Köpfe voller Ideen, aber wenig Geld.“ Doch die Spendenbereitschaft der Frechenerinnen und Frechener war groß. Gleichzeitig nutzte der 74-Jährige seine Kontakte in der Kommunalpolitik: „Ich wusste natürlich, an welche fördernden Stellen ich mich wenden konnte. Das erleichterte die Gründung des Hauses und machte das Projekt im Rhein-Erft-Kreis bekannt.“

Helfen, wo es nur geht

Nach mehr als elf Jahren ist das Mehrgenerationenhaus OASE heute fest in Frechen etabliert. Unter den Angeboten, die Naumann und sein Team ins Leben riefen, sind unter anderem eine Arbeitslosen- und Sozialberatung, Kinder- und Jugendhilfsangebote sowie eine Beratung und Betreuung für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen. Montags kommen beispielsweise Demenzerkrankte für Spiele und Übungen in das Haus. So werden auch die Angehörigen entlastet. Das Thema Demenz liegt Jochen Naumann besonders am Herzen: „Das Mehrgenerationenhaus hat dazu beigetragen, dass die Krankheit in Frechen weitestgehend enttabuisiert ist“, sagt er stolz.

Ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz

Für sein herausragendes Engagement erhielt Naumann im Winter 2019 das Bundesverdienstkreuz – die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik. Über diese Würdigung spricht Naumann ganz bescheiden: „Im Mehrgenerationenhaus greifen wir einfach nur die Themen auf, über die die Gesellschaft bereits spricht.“
2020 wird es einen Generationswechsel in der Leitung des Hauses geben. Ob Jochen Naumann sich dann wohl aus dem öffentlichen Engagement zurückziehen wird? Dazu kann er nur schmunzelnd schweigen.

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