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Engagiertenporträts

Sabine Springindschmitten

„Den Alltag einfach einmal draußen lassen“

Beim Lachyoga im MGH Donaueschingen mit Sabine Springindschmitten läuft alles nach dem Motto des Arztes und Lachyoga-Begründers Dr. Madan Karatia: „Wir lachen nicht, weil wir glücklich sind, sondern wir sind glücklich, weil wir lachen.“

Porträt von Sabine Springindschmitten
© artphotographs

Wie kamen Sie auf die Idee, sich im Mehrgenerationenhaus zu engagieren?

Durch einen Zeitungsartikel habe ich von den Angeboten des Mehrgenerationenhauses in Donaueschingen erfahren. Ich habe sofort gedacht, dass ich mich gerne einbringen und Lachyoga anbieten möchte. Das ist wirklich für alle Leute geeignet, egal ob jung oder alt. Also habe ich mich telefonisch beim Mehrgenerationenhaus gemeldet und bin gleich auf offene Ohren gestoßen. Seit 2015 biete ich nun ehrenamtlich Kurse mit dem Ziel an, die Leute wieder mehr zum Lachen zu bewegen.

Wie läuft eine typische Stunde Lachyoga ab?

Zu Beginn jeder Stunde sollen sich die Teilnehmenden auf sich selbst besinnen und sich fragen: Wie geht es mir heute? Dann starten wir mit Aufwärmübungen, in der Regel in Form von Tanzbewegungen, um locker zu werden. Von da an konzentrieren wir uns nur noch auf das Lachen. Es gibt vier Einheiten, die sich immer wiederholen: Zum einen sind das Lachübungen, bei denen wir bestimmte Themen pantomimisch darstellen. Wichtig ist hier, dass die Teilnehmenden wirklich nur über das Lachen kommunizieren und nicht reden. Eine typische Lachübung ist zum Beispiel, die imaginäre Humorbrille aufzusetzen. Durch diese sehen wir die Dinge nur noch mit Spaß. Ein wenig Fantasie ist hier auf jeden Fall von Vorteil, aber kein Muss. Die zweite Einheit ist das rhythmische Klatschen, bei dem die Teilnehmenden in die Hände klatschen und „ Ho ho – ha ha ha“ rufen. Durch das simulierte Lachen entsteht oft ein echter Lachanfall. Ein weiteres Element ist die kindliche Verspieltheit, bei der alle etwas Positives sagen. Dazu gehören Atemübungen, die aus dem traditionellen Yoga übernommen wurden. Wir schließen jede Stunde mit einer kurzen Meditation, um wieder im Hier und Jetzt anzukommen. 

Was bedeutet das Angebot den Leuten vor Ort?

Viele der Teilnehmenden können den Alltag einfach einmal draußen lassen. Sie können in der Stunde ihr “inneres Kind“ rauslassen, sich gut fühlen und diese gute Stimmung dann mit nach Hause nehmen. Mir ist aber auch wichtig, dass ich den Leuten Übungen mitgebe, die ihnen im Alltag helfen – Übungen, die die Laune verbessern oder dabei helfen, negative in positive Gedanken umzuwandeln. Das Lachen hat so viele gesundheitliche Auswirkungen auf den Körper und es ist so schön, wenn etwas so Einfaches so viel bewegt. Beim Lachyoga machen wir all das, was wir als Kinder hauptsächlich gemacht haben: singen, tanzen, spielen und lachen. Und alles funktioniert nach dem Motto: „Fake it till you make it“, denn der Körper kann nicht zwischen einem simulierten und einem echten Lachen unterscheiden. Die körperlichen und psychologischen Vorteile sind die gleichen.

Woran denken Sie besonders gerne zurück?

Wenn die Leute zum ersten Mal zu einer Stunde kommen, sage ich ihnen immer, dass sie sich vermutlich vorerst komisch vorkommen werden. Mir ging das damals auch so. Besonders schön ist es dann, wenn sie sich bereits nach dem ersten Mal so fühlen, als wären sie schon immer dabei gewesen. Beim Lachyoga können eben alle mitmachen. Einmal hatte ich den Eindruck, dass das Ganze einer Teilnehmerin überhaupt nicht zusagte. Als wir am Ende der Stunde darüber geredet haben, hat sie erzählt, wie gut es ihr gefallen habe. Sie meinte, dass sie gar nicht mehr wisse, wie man lacht und es erst einmal wieder neu lernen müsse. Das ist dann schon sehr bewegend für mich, wenn die Menschen durch die Lachyoga-Stunden wieder mehr ins Lachen kommen. 

Warum ist es Ihnen wichtig, sich ehrenamtlich zu engagieren?

Es tut mir einfach gut, dass ich den Menschen etwas weitergeben kann. Ich bin sehr gerne im Mehrgenerationenhaus, es ist ein schönes Miteinander. Gemeinsam lernen wir, bestimmte Situationen nicht mehr ganz so ernst, sondern mit Humor zu nehmen. Wir kommen alle aus Freude zusammen. Mir ist es wichtig, dass sich das Lachen verbreitet und ich den Leuten Methoden und Werkzeuge an die Hand gebe, wie sie ihre Gefühle positiv beeinflussen können.

Zur Person

Auf der Suche nach einem Yoga-Kurs hat Sabine Springindschmitten 2014 das Lach-Yoga für sich entdeckt und sich zur Lachyoga-Leiterin sowie zwei Jahre später zur Lachyoga-Lehrerin ausbilden lassen. Im Mehrgenerationenhaus Donaueschingen steckt sie die Leute mit der Kunst des Lachens an.

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