Vertreterinnen und Vertreter aus 20 Mehrgenerationenhäusern haben von Juni 2017 bis August 2018 im Rahmen eines Sonderschwerpunkts gemeinsam einen ersten Entwurf der Qualitätskriterien für die Arbeit der Mehrgenerationenhäuser erarbeitet. Am 21. November 2018 wurde der Entwurf den Mehrgenerationenhäusern erstmals auf der Bundesveranstaltung in Berlin vorgestellt und diskutiert.
„Wichtig war uns von Anfang an, von dem ‚immer höher, schneller, weiter‘ weg zu kommen und die Qualität und eigentlichen Stärken der Häuser zu sichern und langfristig auch nach außen transparent zu machen. Dabei können wir sehr gut auf die Qualitätsdebatten der 90er Jahre zurückgreifen und ‚Umwege‘ vermeiden. Deshalb ist es uns wichtig, dass die Qualitätskriterien für die Mehrgenerationenhäuser auch von den Mehrgenerationenhäusern selbst entwickelt werden“, erklärte Paloma Miersch vom Bundesfamilienministerium.
„Der von Vertreterinnen und Vertretern der 20 Häuser vorgestellte Katalog soll Stärken in der Arbeit herausstellen, zugleich aber auch Entwicklungspotenziale sichtbar machen und motivieren diese anzugehen“, so Ute Latzel vom Mehrgenerationenhaus Bad Nauheim. „Wichtig ist außerdem, dass sie leicht umsetzbar sind und die Häuser nicht mit bürokratischer Mehrarbeit belasten“, erklärte Maren Düsberg vom Interessensverbund sächsischer MGH e.V.
Die Bundesveranstaltung bot den Auftakt, nun alle Mehrgenerationenhäuser in den Prozess der Erarbeitung der Qualitätskriterien einzubinden und weitere Häuser am ersten eigenen Praxistest des Entwurfs der Qualitätskriterien zu beteiligen.
Was macht also die Qualität eines Mehrgenerationenhauses aus?
„Qualitätskriterien helfen dabei, den eigenen Markenkern zu finden, und stärken das Bewusstsein für die eigene Arbeit im Team“, bestätigte auch Henning Baden (Qualitätsmanagement Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V.).
Der Austausch zu den entworfenen Qualitätskriterien erfolgte in acht parallel stattfindenden Arbeitsgruppen. Die zentralen Ergebnisse wurden im Plenum vorgestellt und liegen allen Mehrgenerationenhäusern in Kürze als Dokumentation zur Verfügung.
Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Paloma Miersch bei den Mehrgenerationenhäusern, die den ersten Entwurf erarbeitet haben und insgesamt für die sehr aufgeschlossene Haltung der Häuser zu den Qualitätskriterien, die zahlreichen Rückmeldungen und die von vielen bereits signalisierte Bereitschaft zur Weiterarbeit am vorliegenden Katalog.
Der Entwurf der Qualitätskriterien wird nun allen Mehrgenerationenhäusern zur Verfügung gestellt. Alle Häuser sind aufgerufen, sich aktiv an der Weiterentwicklung zu beteiligen. Der Prozess wird durch Interval GmbH unterstützt und moderiert; eine Einflussnahme des Bundesfamilienministeriums findet weiterhin nicht statt.
Die Qualitätskriterien sollen bis Ende 2020 als ein mit allen Mehrgenerationenhäusern abgestimmtes Arbeitsinstrument für die Arbeit in allen Häusern vorliegen; so lange sollen sie auch keiner öffentlichen Diskussion ausgesetzt werden. Im geplanten Anschlussprogramm wird es ab 2021 darum gehen, die mit allen Mehrgenerationenhäusern beschlossenen Qualitätskriterien in die Arbeit aller Häuser einzuführen und mit den Häusern über passende Wege der Zertifizierung nachzudenken.
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