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Neues aus dem Bundesprogramm

Für generationenübergreifenden Zusammenhalt vor Ort

Vierter Fachtag „Demografie konkret“ fand erstmalig als Digitalkonferenz statt.

Hände tippen auf der Tastatur eines Laptops.

„Wie gelingt generationenübergreifender Zusammenhalt vor Ort auch mit neuer Distanz?“ – diese und andere Fragen diskutierten die Koordinatorinnen und Koordinatoren aus rund 60 Mehrgenerationenhäusern am 2. und 3. November 2020 erstmalig in einer digitalen Konferenz.

Mit Blick auf die Herausforderungen der Corona Krise war der Austausch über den Zusammenhalt der Generationen umso wichtiger: In Fachvorträgen, Diskussionen, in Break Out Räumen und in Gesprächen mit Expertinnen und Experten gaben die Teilnehmenden ihr Wissen weiter und entwickelten Ideen zur Umsetzung.  

Einen konstruktiven Austausch unter besonderen Vorzeichen wünschte deshalb zunächst auch Brigitte Hotsch-Schulz (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, BMFSFJ), die den Fachtag eröffnete. In mehreren Impulsvorträgen lud Moderator Dr. Winfried Kösters anschließend ein, den umfassenden technischen, sozialen und kulturellem Wandel in der Gesellschaft zu diskutieren. Laut Kösters seien dabei vor allem die „Fünf D’s der Zukunft“ maßgeblich für diesen Wandel: Demografie, Digitalisierung, Diversität, Dekarbonisierung (steht als „D" für Klimawandel) und Demokratie.

Demografischer Wandel ist Querschnittsaufgabe

Zu Beginn des zweiten Tages begrüßte Dr. Steffi Augter, seit Oktober 2020 neue Leiterin des Referats Mehrgenerationenhäuser im BMFSFJ, die Teilnehmenden des Fachtags.

Im ersten von zwei Gesprächsforen stellte Rhaban Schulze Horn von der Bundeszentrale für politische Bildung das Projekt „Generationen im Gespräch. Wir müssen reden!“ vor. Ziel sei es, Kommunen bei der Initiierung von generationenübergreifenden Gesprächsprojekten zu unterstützen, die aktuell den generationenübergreifenden Ansatz kaum oder wenig in ihrer (politischen) Arbeit berücksichtigen.

Der Parlamentarische Staatssekretär im BMFSFJ, Stefan Zierke, betonte im Interview mit dem Moderator die Bedeutung des demografischen Wandels als „Querschnittsaufgabe“, die vor allem mittel- und langfristige Lösungen in Bund, Ländern und Kommunen erfordere. Daher sei eine abgestimmte Regional- und Stadtentwicklungspolitik begleitet durch einen bundespolitischen Förderungsansatz notwendig. Darüber hinaus betonte er die außerordentliche Bedeutung der Mehrgenerationenhäuser vor Ort und sprach den Mehrgenerationenhäusern ein großes Lob für ihre Arbeit aus.

Engagement digital und vor Ort fördern

Ein weiteres Gesprächsforum hatte das Thema „Freiwilliges Engagement in MGH im digitalen Wandel“. Dr. Nikola Ornig (InterVal) stellte Kernaussagen sowohl aus dem Dritten Engagementbericht und dem Achten Altenbericht als auch aus einer eigenen Befragung von 1.300 Freiwillig Engagierten vor. Sie betonte, dass sich digitales und analoges Engagement im besten Fall ergänzen sollten. Beide Formen des Engagements voranzutreiben, sei eine große Herausforderung für die MGH. Katarina Peranic stellte als Gründungsvorständin der neu ins Leben gerufenen Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt die Arbeit der Institution und ihr aktuelles Förderprogramm vor.

Zum Abschluss des intensiven Austauschs stand fest, dass die Mehrgenerationenhäuser in den Kommunen in ihrer Aufgabe als Kristallisationspunkte eine wichtige Rolle für die Gestaltung von Veränderungen sind. Darüber hinaus leisten sie konkrete Beiträge, um mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt und Teilhabe zu verwirklichen. Der vierte Fachtag bündelte die Erkenntnisse der bisherigen drei Fachtage und bot Erkenntnisse für die generationenübergreifende Arbeit der Häuser im Anschlussprogramm. Hierzu formulierte Moderator Dr. Kösters die Vision „das MGH als innovatives Lernlabor“.

Zur Frage „Was können Mehrgenerationenhäuser tun, um Generationenpolitik kommunalpolitisch nachhaltig zu fördern?“ kündigte Matthias Lipka-Reul, Leitung der fachlich-inhaltlichen Begleitung der Mehrgenerationenhäuser im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, in seiner Verabschiedung ein digitales Anschlussseminar für die Teilnehmenden des Fachtages am 17. November 2020 an.