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Sozialer Praxiseinsatz im Mehrgenerationenhaus Stuttgart-West

Im Rahmen eines Programms zur Personalentwicklung arbeitet die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) eng mit dem Mehrgenerationenhaus Stuttgart-West mit zusammen. Jährlich engagieren sich etwa 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – sogenannte „Premium Talente" – des Unternehmens für drei Tage im Mehrgenerationenhaus und erweitern dort ihre Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen. Sowohl die Freiwillig Engagierten im Mehrgenerationenhaus als auch die Nutzerinnen und Nutzer profitieren von der guten Zusammenarbeit.

Teilnehmende des Programms öffnen während ihres sozialen Praxiseinsatzes im Mehrgenerationenhaus Stuttgart-West ihren Blick für soziale Themen und gesellschaftliche Werte.

Kinderbetreuung statt Rechnungswesen, Küchendienst statt Mitarbeiterführung oder Ausflüge mit unternehmungslustigen Seniorinnen und Senioren statt Controlling – jedes Jahr engagieren sich ausgewählte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der W&W-Gruppe für drei Tage im Mehrgenerationenhaus Stuttgart-West. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen das Haus im Rahmen des „Premium Talent Programms" ihres Unternehmens kennen und packen dort in den verschiedenen Angeboten mit an. Für welchen Bereich des Hauses die Freiwillig Engagierten – die sogenannten „Premium Talente" – zugeteilt werden, entscheidet sich in einem ersten Treffen der Teilnehmenden mit den Projektbetreuerinnen des Mehrgenerationenhauses. Dabei werden sie mit einigen Aufgaben aus verschiedenen Themengebieten konfrontiert, um anschließend je nach Persönlichkeit und Einschätzung der MGH-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den passenden Bereichen untergebracht zu werden. So wurde beispielsweise der 31-jährige Thomas Czekalla, der im Konzernrechnungswesen der Wüstenrot & Württembergischen AG tätig ist, der Kinderbetreuung des Mehrgenerationenhauses zugeteilt. Der mittlerweile junge Vater nutzte die Gelegenheit, sich während des Programms auf seine künftige Elternrolle vorzubereiten. „Die drei Tage waren eine tolle Erfahrung für mich. Die vielen fröhlichen Kindergesichter haben den hohen Lärmpegel in der Kindergruppe ausgeglichen", fasst Thomas Czekalla seine Erfahrung im Mehrgenerationenhaus Stuttgart-West zusammen. Auch nach seinem Praxiseinsatz besucht er häufig das Mehrgenerationenhaus. Zukünftig will er das Haus mit seinen Berufserfahrungen im Finanz- und Rechnungswesen unterstützen. „Im Mehrgenerationenhaus hilft jeder, wo er kann", sagt Thomas Czekalla. Auch seine Frau ist jetzt freiwillig in der offenen Kinderbetreuung tätig und bietet ein wöchentliches Babycafé mit Gästen für junge Eltern an.

Die Arbeit im Mehrgenerationenhaus regt zur Selbstreflexion an

Der Einsatz im Mehrgenerationenhaus bietet den Teilnehmenden eine Abwechslung zu ihrer gewohnten Berufswelt. Sie bekommen in einem neuen Arbeitsumfeld nicht nur Einblicke in dortige Angebote und Abläufe, sondern können aktiv mitmachen und dadurch soziale Fähigkeiten und emotionale Kompetenzen stärken. „Wir verstehen unser Mehrgenerationenhaus als Ort des Lernens durch Begegnung", sagt Andrea Laux, Geschäftsführerin des Mehrgenerationenhauses Stuttgart-West. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens lernen von den hauptamtlich Beschäftigten und den Freiwillig Engagierten im Team sowie von den Nutzerinnen und Nutzern des Hauses – und umgekehrt. Dabei entstehen wichtige Beziehungen und Bindungen untereinander bis hin zu Freundschaften, die oftmals auch über den Praxiseinsatz hinaus aufrechterhalten werden.

Aus den generationenübergreifenden Begegnungen und dem Austausch im Mehrgenerationenhaus nehmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlreiche neue Erfahrungen mit. Die im Mehrgenerationenhaus gelebte kulturelle Vielfalt, der Zusammenhalt in der Gemeinschaft und die Wertschätzung innerhalb der Gruppe werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der W&W miterlebt. Die Zeit im Mehrgenerationenhaus veranlasst alle Teilnehmenden dazu, ihren Blick für soziale und gesellschaftliche Themen zu öffnen, mit denen sie im Mehrgenerationenhaus konfrontiert werden. Auch die eigene Zukunft rückt dabei in den Fokus der Reflexionen. „Wie schaffe ich es, Beruf und Familie zu vereinen? Welche Betreuungsmöglichkeiten sind vor Ort gegeben? Wie möchte ich selbst alt werden? Das Mehrgenerationenhaus ist eine wichtige Anlaufstelle für eine Vielzahl von Alltagsfragen", fasst Andrea Laux zusammen.

Beide Programmpartner schätzen die gute und langjährige Zusammenarbeit

Die Initiative zur Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus ging vom Bereich Konzernpersonal der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe aus, der den Kontakt zum Mehrgenerationenhaus suchte, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern während der Arbeitszeit eine nahegelegene Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder zu bieten. Der Grundstein für eine Kooperation beider Partner wurde damit gelegt. Im Zuge der guten Zusammenarbeit entstand im Jahr 2009 die Idee, den dreitägigen Praxiseinsatz im Mehrgenerationenhaus in das „Premium Talent Programm" zu integrieren. Seit 2010 engagieren sich jährlich etwa 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen dieses Entwicklungsprogramms für das nicht weit vom Unternehmen gelegene Mehrgenerationenhaus. „Wir stärken mit unserem Personalentwicklungsprogramm nicht nur die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer persönlichen und sozialen Weiterentwicklung, sondern stellen durch die Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen ebenso den wichtigen Sozialraumbezug her", erklärt Katharina Vogt, Organisatorin und Betreuerin des Premium Talent Programms bei der Wüstenrot & Württembergischen AG. Andrea Laux fügt hinzu: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich auf den reflektierten, begleiteten Perspektivenwechsel ernsthaft einlassen, sind meiner Meinung nach ein großer Gewinn für die Zukunft des Unternehmens. Von der kooperativen Zusammenarbeit im Rahmen des Projekts und darüber hinaus profitieren beide Programmpartner." Das Mehrgenerationenhaus Stuttgart-West hat sich in der Kooperation mit der W&W-Gruppe als kompetenter Ansprechpartner etabliert. Bei regelmäßigen Treffen der Verantwortlichen beider Seiten wird nicht nur das Programm ausgewertet, sondern auch an der Entwicklung neuer Ideen gearbeitet. Die Zusammenarbeit wird von beiden Partnern sehr geschätzt und soll in den nächsten Jahren fortgeführt und auch auf andere Projekte ausgeweitet werden.

Das Mehrgenerationenhaus ist ein beliebter Anlaufpunkt

Mittlerweile hat sich das Mehrgenerationenhaus Stuttgart-West für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe zu einem festen Bestandteil in ihrem Alltag entwickelt: Der Mittagstisch im Haus lockt mit gutem Essen, einer entspannten Atmosphäre und vielseitigen Gesprächsthemen. Die Interaktion und die zwischenmenschliche Ebene, die im alltäglichen Arbeitsleben oftmals zu kurz kommen, werden durch das Zusammentreffen mit den Nutzerinnen und Nutzern des Mehrgenerationenhauses gestärkt. Auch im Nachgang des Praxiseinsatzes engagieren sich viele der ehemaligen Programmteilnehmenden bei größeren Veranstaltungen, regelmäßigen Angeboten oder internen Abläufen für das Haus. „Im Mehrgenerationenhaus wird gelebt, dass der Mensch den Menschen braucht. Dabei ist es völlig gleichgültig, wer und wo man ist", sagt Andrea Laux.