Der Offene Treff auf dem Marktplatz – Die Aktion „Weimar is(s)t
Wer am Nachmittag des 3. Juni 2012 den Weimarer Marktplatz passierte, mag sich gewundert haben. Dort, wo sonst auf dem Wochenmarkt Waren aus der Region angeboten werden und Touristen flanieren, drängten sich viele Menschen entlang einer 60 Meter langen Kochstrecke. Live-Musik schallte über den Platz und trotz des Regens blickte man in lachende Gesichter.

Die beiden örtlichen Mehrgenerationenhäuser Weimar-Schöndorf und Weimar-West hatten auf den Marktplatz eingeladen. Unter dem Motto „Weimar is(s)t" kochten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Freiwillig Engagierte unterschiedlicher Herkunft kulinarische Spezialitäten aus aller Welt und brachten den Weimarerinnen und Weimarern den generationenübergreifenden und integrativen Gedanken der Mehrgenerationenhäuser näher.
Mehrgenerationenhäuser in die Mitte der Kommune tragen
Die Koordinatorinnen aus den beiden Mehrgenerationenhäusern, Anne-Kathrin Lange und Felicitas Fehling, überlegten im Vorfeld, wie sie möglichst viele Menschen erreichen können, um die Idee der Mehrgenerationenhäuser weiterzuverbreiten. Schnell war klar: Gemeinsames Kochen und Essen bietet die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und miteinander ins Gespräch zu kommen – und das über alle kulturellen und Generationengrenzen hinweg. So sollte ein Offener Treff unter freiem Himmel entstehen. „Mit dem gemeinsamen Essen auf dem Marktplatz wollten wir den Bürgerinnen und Bürgern die Vielfalt der Angebote und Möglichkeiten in den Mehrgenerationenhäuser aufzeigen und die Idee des Programms bekannt machen", sagt die Leiterin des Mehrgenerationenhauses Weimar-West Anne-Kathrin Lange.
Neben der obligatorischen Thüringer Bratwurst wurden Gerichte aus aller Welt vom Borschtsch bis zum chinesischen Wokgericht, von den russischen Pelmeni bis zur italienischen Pasta angeboten. „Dank der großartigen Unterstützung durch zahlreiche Sponsoren und die Hilfe vieler Freiwillig Engagierten konnten wir unsere Gäste einladen und auf einen Kostenbeitrag verzichten", so die Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses Weimar-Schöndorf Felicitas Fehling.
Schirmherr der Aktion war der Oberbürgermeister von Weimar Stefan Wolf, der sich beeindruckt von der Aktion zeigte. Mit Blick auf das Wetter sagte er mit einem Augenzwinkern: „Das Experiment ist voll gelungen und als Schirmherr bin ich heute im wahrsten Sinne des Wortes gefragt." Auch der Generationenbeauftragte des Landes Thüringen Michael Panse sowie die CDU-Bundestagsabgeordnete Antje Tillmann ließen es sich nicht nehmen, die Veranstaltung zu unterstützen
Gute Idee und ein voller Erfolg
Trotz des strömenden Regens wurden in rekordverdächtiger Zeit von drei Stunden 600 Portionen Essen serviert, sodass die ehrenamtlichen Köchinnen und Köche aus den Mehrgenerationenhäusern bereits früher als geplant die Schürzen ablegen konnten.
Der Erfolg der gemeinsamen Aktion der beiden Mehrgenerationenhäuser lässt sich auch an den vielen Spenden messen, die im Laufe der Veranstaltung eingingen. Viele Gäste spendeten das Geschirrpfand an die Mehrgenerationenhäuser. Auf besonders positive Resonanz stieß bei den Bürgerinnen und Bürgern die gute Zusammenarbeit der beiden Weimarer Mehrgenerationenhäuser. Mit der Aktion konnten viele neue Nutzerinnen und Nutzer der Mehrgenerationenhäuser angesprochen werden und viele Gäste zeigten sich sehr interessiert an der Arbeit der Häuser. Auch zukünftig wollen die beiden Mehrgenerationenhäuser eng miteinander zusammenarbeiten und können nun mit gutem Rückenwind und vielen neuen Bekanntschaften ihre Arbeit im Aktionsprogramm II fortführen.