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Wie Mehrgenerationenhäuser Angebote umsetzen: Neues aus den Häusern

„Jeder lernt von jedem“

„Das Schöne am Fotografieren ist, dass man es allein oder in Gesellschaftausüben kann“, erklärt Christel Bürkel. „Und das geht nicht mit vielen Hobbies.“ Zusammen mit zwei weiteren Ehrenamtlichen organisiert sie die Fotogruppe im Mehrgenerationenhaus Norden. Seit 15 Jahren bringt die gemeinsame Leidenschaft für das Fotografieren Menschen unterschiedlichen Alters dort zusammen.

Vier Personen stehen am Wasser und suchen Motive mit Spiegelreflexkameras.
© MGH Norden

Die Idee für die Gruppe hatte das Mehrgenerationenhaus selbst. Mit einer Anzeige suchte es damals nach Leuten, die das Ganze umsetzen möchten. „Ich war jahrelang im Außendienst, wohnte schon wieder hier, hatte aber kaum soziale Kontakte. Dann eine kleine Anzeige in der Zeitung: Das Mehrgenerationenhaus möchte eine Fotogruppe gründen. Wer Interesse hat, sollte sich bitte melden“, erinnert sich Hans Bienhoff. Seit der Gründung der Gruppe ist auch er als freiwillig Engagierter mit dabei. Er kennt sich mit Bildbearbeitungsprogrammen und Kameratechnik aus – aus privater Neugier. Deswegen wurde ihm schnell die Rolle des Organisators zuteil. Mittlerweile teilt er sich die Aufgabe mit Christel Bürkel und Karin Luitjens, denn inzwischen ist die Gruppe auf fast 40 Teilnehmende gewachsen, die sich dreimal im Monat treffen.

Immer auf der Suche nach neuen Motiven

„Beim jeweils ersten Treffen im Monat liegt der Fokus auf dem gemeinsamen Fotografieren. Wir gehen hier bei uns durch den Ort oder fahren in die nähere Umgebung und fotografieren“, erklärt Hans Bienhoff. Dieses Treffen stärke sie als Gruppe. Und es helfe allen, gemeinsam dem Alltagsstress zu entkommen. Jeder durch seine eigene Linse, aber doch in Gemeinschaft. „Wir lernen beim Fotografieren unseren Blick zu schärfen und Dinge zu sehen, an denen andere achtlos vorbeilaufen. Wir schauen dadurch ganz anders auf unsere Umgebung, sind immer auf der Suche nach Motiven. Das entschleunigt.“ Das zweite Treffen findet im Mehrgenerationenhaus statt. Die Teilnehmenden reichen Bilder zu einem vorgegebenen Thema ein. Diese werden dann in großer Runde besprochen. „Dabei lernt jeder von jedem“, erzählt Hans Bienhoff, „und keine Frage bleibt unbeantwortet.“ Beim dritten Treffen, einem Stammtischabend, geht es in einer gemütlichen Runde neben dem Fotografischen auch um alle anderen Themen, die die Teilnehmenden beschäftigen. Denn was die Gruppe ausmacht, betont Christel Bürkel, sei das Miteinander: „Es sind viele enge Freundschaften entstanden.“

Eine Win-win-Situation

Dass die Gruppe schon so lange besteht, ist für Christel Bürkel und Hans Bienhoff ein großer Erfolg und der Grund, immer weiterzumachen. „Dass wir schon 15 Jahre bestehen, ständig wachsen und so viele Teilnehmende zusammenhalten, das motiviert uns unheimlich“, erzählt Hans Bienhoff. Der Einsatz der drei Ehrenamtlichen wird von der Gruppe sehr geschätzt. „Besonders in Erinnerung bleibt die Würdigung unserer Arbeit bei der Feier unseres 15-jähirgen Jubiläums,“ berichtet Christel Bürkel. Dabei haben nicht nur die Fotografinnen und Fotografen der Gruppe ihren Dank zum Ausdruck ausgebraucht, sondern auch das Mehrgenerationenhaus. „Wir profitieren ja auch sehr von dieser Gruppe. Wir können dort Themenwünsche anmelden und auch die anderen Projekte im Haus durch die Gruppe fotografisch begleiten lassen. Das ist eine Win-win-Situation“, erklärt Eva Mathias, Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses. Die Gruppe so gut wie möglich zu unterstützen, sei deshalb selbstverständlich. Das spüren auch Hans Bienhoff und Christel Bürkel. „Das Mehrgenerationenhaus ist der starke Partner an unserer Seite,“ erzählt Hans Bienhoff von der Zusammenarbeit. „Bevor wir einen Wunsch äußern können, ist er schon umgesetzt – als könne man unsere Gedanken lesen. Wie das genau funktioniert, weiß ich allerdings nicht“, lacht er. „Gedanken lesen kann ich noch nicht“, stellt Eva Mathias klar, „aber wir fiebern natürlich mit und sind mit Augen und Ohren bei der Gruppe.“