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Wie Mehrgenerationenhäuser Angebote umsetzen: Neues aus den Häusern

MGH Esslingen: Gesprächskreis Aktuelles Zeitgeschehen: Ein Ort des offenen Austauschs für alle Generationen

Im Mehrgenerationenhaus Esslingen gibt es seit 2017 ein einzigartiges Angebot: den Gesprächskreis "Aktuelles Zeitgeschehen". Was als kleines Experiment begann, hat sich inzwischen zu einer festen Institution entwickelt. Jeden Donnerstag treffen sich Interessierte, um aktuelle gesellschaftliche, politische oder lokale Themen zu diskutieren.

© MGH Esslingen

Es ist Donnerstagnachmittag im Mehrgenerationenhaus Esslingen. Stimmengewirr dringt aus dem MGH-Saal, gelegentlich unterbrochen von einem Lachen. Die Luft riecht nach frischem Kaffee. Inmitten der Runde sitzt Matthias Pallmert, der Initiator des Gesprächskreises "Aktuelles Zeitgeschehen". Seit 2017 bringt er Menschen unterschiedlichen Alters zusammen, um sich über gesellschaftliche Themen auszutauschen.

"Ursprünglich wollten wir einen offenen Gesprächskreis ohne festes Thema anbieten, doch das kam nicht richtig in Gang", erzählt Pallmert. "Also habe ich mit dem damaligen Leiter des Hauses überlegt, wie wir mehr Menschen erreichen können." Die Lösung: Ein thematisch fokussierter Treff, der sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen beschäftigt. Für Matthias Pallmert lag das auf der Hand, da er sich selbst sehr für politische und gesellschaftliche Themen begeistert.

Anfangs war der Kreis noch klein. "Es gab Tage, da saßen wir nur zu dritt hier", erinnert sich Pallmert. Doch das Konzept sprach sich herum. Heute sind rund 20 Personen im E-Mail-Verteiler – jeden Donnerstag kommen zwischen 15 und 17 Uhr knapp zehn Interessierte zusammen. Die Atmosphäre ist entspannt, oft wird das Gespräch mit Kaffee und Kuchen aus dem benachbarten Café begleitet.

Offene Themenwahl, respektvolle Diskussionen

Die Teilnehmenden entscheiden vorab selbst, worüber gesprochen wird. Mal geht es um das Zusammenleben in Esslingen, mal um die Stadtentwicklung und dann wieder um die große Weltpolitik. Wichtig ist nur, gegenüber jeder Erfahrung und Einstellung offen und tolerant zu sein. "Hier gibt es keine dummen Fragen, und jede Meinung ist willkommen", betont Pallmert. Denn der Zugang zum Gesprächskreis soll für alle niedrigschwellig und jederzeit möglich sein. 

In seiner noch jungen Geschichte hat die Gruppe schon turbulente Zeiten erlebt. Während der Pandemie musste der Kreis auf das städtische digitale Meeting-Portal ausweichen. "Für einige war das eine Herausforderung, aber wir haben uns gegenseitig geholfen und es geschafft“, sagt Matthias Pallmert mit einem Lächeln.

Um manche Themen zu vertiefen, werden regelmäßig Fachleute eingeladen. "Wir hatten schon Gäste aus der Lokalpolitik, einen Religionswissenschaftler oder eine Lokalreporterin zu Gast", erzählt Pallmert. Diese Gäste bringen neue Perspektiven ein und bereichern die Diskussionen mit ihrem Expertenwissen.

Mehr als nur ein Gesprächskreis

Für viele Teilnehmende ist der wöchentliche Treffpunkt mehr als nur eine Diskussionsrunde. "Es ist ein Ort, an dem man sich gegenseitig stärkt und inspiriert", sagt Pallmert. Das bestätigt auch das positive Feedback. “Mir macht es Freude zu sehen, wie Menschen hier ins Gespräch kommen und neue Denkanstöße mitnehmen.”

Der Gesprächskreis ist offen für alle Interessierten. "Neue Gesichter sind immer willkommen", betont Pallmert. Für die Zukunft wünscht er sich, dass der Kreis weiterwächst und noch mehr Menschen sich trauen, ihre Gedanken einzubringen. Denn der Kreis ist nicht nur ein Ort des Diskutierens und Zusammenkommens, sondern gelebte Demokratie.