MGH Wittlich: Wenn Kinder die Stadt digital neu entdecken
Wie finde ich den nächsten Spielplatz? Wo ist der Kinderarzt? Und was gibt’s hier eigentlich zu entdecken? Das Projekt „Stadt – Land – Spaß“ aus dem Mehrgenerationenhaus Wittlich zeigt, wie Kinder und Jugendliche mit Kreativität und Technik ihre Stadt neu gestalten.

Ein digitaler Stadtplan, der mehr kann als Wege zeigen – er verbindet, begeistert und hilft beim Ankommen: Im Mehrgenerationenhaus Wittlich wächst seit über eineinhalb Jahren ein besonderes Projekt heran, das Kindern, Jugendlichen und Zugezogenen auf ganz neue Weise die Stadt näherbringt.
„Stadt – Land – Spaß“ heißt die interaktive Plattform, die im Kinder- und Jugendclub „Club der guten Taten“ entwickelt wird. Und der Name ist Programm: Mit viel Neugier, Engagement und Kreativität gestalten hier 17 Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 14 Jahren eine digitale Karte, die nicht nur Schulen und Spielplätze verzeichnet, sondern auch zeigt, wo sich Kinderärzte befinden oder welche Orte einfach Spaß machen. Das Besondere: Die Karte lässt sich nach individuellen Bedürfnissen filtern. So ist sie ein praktisches Tool für alle, die sich in Wittlich (noch) nicht gut auskennen.
Alles begann mit einer Idee
Die Idee zu dem Projekt entstand aus einem echten Bedarf: „In einigen Großstädten gibt es zwar Stadtpläne für Kinder, aber die sind oft nur als statisches PDF verfügbar“, erzählt Pia Wiersch, die gemeinsam mit Marianne Feld als Hauptamtliche des Kinderschutzbundes Bernkastel-Wittlich e.V. das Projekt begleitet. Das reichte dem „Club der guten Taten“ nicht. Die jungen Mitglieder wollten mehr: Eine lebendige Plattform, die wächst, sich weiterentwickelt und vor allem Spaß macht. Wie das technisch aussehen könnte, war anfangs noch unklar. Aber während die Suche nach Förderung und einem IT-Profi lief, tüftelten die Kinder schon fleißig an der inhaltlichen Gestaltung.
Unterstützung auf allen Ebenen
In den gut ausgestatteten Räumen des Mehrgenerationenhauses Wittlich findet das Projekt sein Zuhause. „Hier können wir in Kleingruppen arbeiten, ausprobieren, diskutieren. Ohne die Unterstützung des Mehrgenerationenhauses wäre das so nicht möglich gewesen“, betont Marianne Feld. Das Haus unterstützt an vielen Stellen, etwa bei der Organisation von Präsentationen oder bei der Öffentlichkeitsarbeit.
Und die Resonanz ist durchweg positiv. Eine besonders schöne Rückmeldung kam von einer Grundschullehrerin, die sich nach einer Projektpräsentation begeistert zeigte. „Sie war dankbar, weil sie ihren Kolleginnen nun ganz einfach die Spielplätze in der Stadt zeigen kann – ein Klick reicht“, erzählt Marianne Wiersch. Solche Momente zeigen, wie viel Potenzial in dem Stadtplan steckt.
Stolz, Spaß und ein bisschen Stadtpolitik
Was Pia Wiersch an ihrem Engagement besonders liebt? „Zu sehen, wie Kinder und Jugendliche ihre Leidenschaft für Menschen entdecken und was daraus entsteht.“ Ganz im Sinne des Club-Mottos: „Wir sind gut, haben Mut und tun anderen Menschen gut.“
Die Beteiligten sind stolz auf das, was sie geschaffen haben, und das zurecht: Sogar der Stadtrat hat sich das Projekt bereits angeschaut. „Für die Kinder war das ein echtes Highlight“, sagt Marianne Feld. Anerkennung, die motiviert. Und ein Zeichen dafür, dass der Stadtplan nicht nur praktisch ist, sondern auch politisch relevant.
Für die Zukunft wünschen sich die Projektleiterinnen, dass noch mehr Menschen den digitalen Stadtplan nutzen und dass das Tool weiterwächst. Die Ideen der Kinder gehen ihnen jedenfalls nicht aus.
Hier geht’s zum digitalen Stadtplan: https://digitaler-stadtplan.dksb-wittlich.de