Das Mehrgenerationenhaus Heidelberg steht einmal pro Woche ganz im Zeichen von südamerikanischen Rhythmen, Bewegung und Gemeinschaft. Maja Ramandani und Paul Kuhn bieten dort jeden Sonntag ein ganz besonderes Angebot für Menschen aller Generationen: zu Salsa-Klängen tanzen! Nach dem erfolgreichen Tango-Kurs im vergangenen Jahr haben sie nun den Fokus auf die lebhaften Rhythmen Lateinamerikas gelegt. Der facettenreiche Tanzkurs „Café Tostado“ verbindet verschiedene Tanzstile wie Pachanga, Boogaloo und kubanischen Rumba.
Im Miteinander über sich selbst hinauswachsen
Paul Kuhn sprüht vor Begeisterung, wenn er von dem Kurs erzählt: „Es ist einfach großartig zu sehen, wie unterschiedlich die Menschen sind, die hier zusammenkommen. Jede Person bringt etwas Einzigartiges mit, sei es Erfahrung, Freude an der Musik oder die Neugier, etwas Neues zu lernen.“ Der Kurs hat sich bereits nach kurzer Zeit als echter Treffpunkt etabliert. „Wir haben hier eine wunderbare Atmosphäre. Die Leute kommen nicht nur wegen des Tanzens, sondern auch, weil sie sich wohlfühlen und Spaß daran haben, mit anderen in Kontakt zu treten“, sagt Kuhn.
Besonders wichtig ist Paul Kuhn, dass sein Kurs für alle zugänglich ist – unabhängig von Alter, Vorerfahrungen oder körperlicher Verfassung. „Tanzen ist für alle da. Deshalb kann man auch ohne Partnerin oder Partner am Kurs teilnehmen. Es gibt auch kein 'zu alt' oder 'zu unbeweglich'. Es geht darum, sich selbst zu spüren, den Moment zu genießen und das Beste aus sich herauszuholen“, sagt er. Inspirierende Beispiele gibt es genug: Teilnehmende, die trotz körperlicher Herausforderungen begeistert mittanzen, oder jene, die sich anfangs unsicher fühlten und nach kurzer Zeit die Freude an der Bewegung entdecken. „Besonders berührend ist es, wenn Menschen, die glaubten, sie könnten nicht tanzen, plötzlich mit leuchtenden Augen auf der Tanzfläche stehen“, erzählt er.
Generationenübergreifendes Miteinander
Ein besonderes Merkmal des Kurses ist die generationenübergreifende Zusammensetzung der Gruppe: Von Familien mit kleinen Kindern über Erwachsene mittleren Alters bis hin zu Seniorinnen und Senioren - hier kommen alle Generationen zusammen. Während die Erwachsenen im Rhythmus der Musik schwingen, spielen die Kinder fröhlich miteinander. „Man lernt, sich auf andere einzulassen, unabhängig davon, wie alt sie sind oder welchen Hintergrund sie haben. Das ist das Besondere an unserem Kurs“, so Kuhn.
Das Angebot findet bewusst am Wochenende statt. „Wir wollten eine Zeit finden, die möglichst vielen Menschen passt“, erklärt Kuhn. Vor allem Eltern und Berufstätige schätzen den Termin, der es ihnen ermöglicht, Bewegung außerhalb der Arbeitswoche in ihren Alltag zu integrieren. „Die Sonntage sind für viele die perfekte Gelegenheit, um etwas für sich selbst zu tun und gleichzeitig Zeit mit der Familie zu verbringen“, ergänzt er.
Ein Wunsch für die Zukunft
Paul Kuhn hat einen klaren Wunsch: mehr Menschen sollen den Mut finden, aktiv zu werden und sich aus ihrer Komfortzone zu bewegen. „Ich wünsche mir, dass die Leute weniger Zeit vor Bildschirmen verbringen und stattdessen echte Verbindungen suchen. Tanz ist so viel mehr als nur Bewegung – er ist eine Umarmung des Lebens und ein Geschenk, das wir uns selbst und anderen machen können“, erklärt er. Dabei appelliert er, nicht nur die äußere Perfektion im Blick zu haben: „Es geht nicht darum, immer den perfekten Tanzpartner bzw.- partnerin oder die perfekte Figur zu haben. Es geht darum, sich selbst zu spüren und zu geben – sei es eine Umarmung, ein Lächeln oder einfach nur die eigene Präsenz.“
Das Mehrgenerationenhaus Heidelberg hat sich durch Angebote wie das Café Tostado als Ort etabliert, an dem sich Menschen jeden Alters willkommen fühlen. „Das ist es, was unser Mehrgenerationenhaus ausmacht – es schafft Räume, in denen ein Miteinander er- und gelebt und als echte Bereicherung empfunden wird“, sagt Kuhn.