Ein sonniger Vormittag vor dem Mehrgenerationenhaus Haßfurt: Um Punkt 10 Uhr treffen sich Menschen verschiedenster Altersgruppen, um gemeinsam aktiv zu werden. Unter dem Motto „MIT und FIT – Begegnung durch Bewegung“ hat sich hier ein Angebot für alle Generationen etabliert, das weit über sportliche Betätigung hinausgeht. Es ist ein soziales Erlebnis, das Menschen miteinander verbindet, die geistige Fitness trainiert und einen Anker im Alltag darstellt.
Flexible Übungen ermöglichen allen die Teilnahme
Der Ablauf ist immer gleich und doch immer wieder neu. Nach dem gemeinsamen Aufwärmen, das sowohl den Körper mobilisiert als auch das Eis zwischen den Teilnehmenden bricht, geht es weiter zur nahegelegenen Haßfurter Promenade. Hier warten ein Mehrgenerationenparcours und ein Yoga-Pfad darauf, erkundet zu werden. Während die Einen spielerische Gedächtnis- und Koordinationsübungen machen, genießen andere die ruhigen, fließenden Bewegungen der Yoga-Elemente.
Die körperlichen Voraussetzungen der Teilnehmenden können oft stark variieren – ältere Erwachsene kämpfen vielleicht mit Mobilitätseinschränkungen, während die Jüngeren oft voller Energie sind. „Wir setzen auf anpassbare Übungen, die alle in ihrem eigenen Tempo ausführen können“, betont die Koordinatorin des Programms, Friederike Schulze. Diese Flexibilität stellt sicher, dass niemand über- oder unterfordert wird. Und wer eigene Ideen einbringt, findet hier offene Ohren: „Das macht unser Programm lebendig und persönlich.“
Jung und Alt in den Austausch bringen
„Besonders wertvoll ist der Austausch zwischen den Generationen – sei es beim gemeinsamen Üben oder in den Gesprächen danach bei einem gesunden Snack und einem Heißgetränk.“ Die Begegnung von Jung und Alt schafft Raum für gegenseitiges Lernen und neue Verbindungen. Die Jüngeren bringen frische Energie und Neugier mit, während die Älteren mit Erfahrung, Geduld und Gelassenheit bereichern. Besonders sichtbar wird dies in den Schulferien, wenn Großeltern und Enkelkinder gemeinsam teilnehmen und so wertvolle gemeinsame Erlebnisse schaffen, die im Alltag oft fehlen.
Die generationsübergreifenden Aktivitäten lassen Vorurteile schwinden und stärken das Verständnis füreinander. Kleine Gespräche, geteilte Herausforderungen und gemeinsame Erfolge bringen die Teilnehmenden näher zusammen und zeigen, wie bereichernd der Austausch zwischen Jung und Alt sein kann. So entstehen Verbindungen und Momente, die über das Bewegungsangebot hinauswirken und das Miteinander im Alltag nachhaltig stärken.
Gemeinsames Bewegen als Anker im Alltag
Das Mehrgenerationenhaus Haßfurt hat sich als Treffpunkt der Generationen fest etabliert. „Hier wird Gemeinschaft gelebt“, sagt eine Stammteilnehmerin. Begegnungen, die hier ihren Anfang nehmen, reichen oft über den Sport hinaus. Freundschaften entstehen, Nachbarschaftshilfen werden organisiert, und die Menschen fühlen sich weniger allein. „Besonders für ältere Menschen ist das Angebot ein Anker im Alltag“, sagt die Koordinatorin. Durch die regelmäßigen Treffen und den Austausch wird nicht nur die Einsamkeit verringert, sondern auch die Mobilität und geistige Fitness gefördert.
Ein Blick in die Zukunft
Das Bewegungsangebot „MIT und FIT“ hat sich über die Jahre hinweg einen festen Platz im Leben vieler Menschen erarbeitet. Die Teilnehmenden schätzen es, dass sie die Übungen auch zu Hause weiterführen können, und wünschen sich sogar einen Ausbau des Programms auf die Wintermonate.
„Unser Ziel ist es, das Angebot zu erweitern und auch in der kalten Jahreszeit passende Räume bereitzustellen“, sagt die Koordinatorin. Hierfür hofft das Mehrgenerationenhaus auf die Unterstützung von freiwilligen Engagierten und kommunalen Partnern.
Was bleibt, ist die Freude über ein Programm, das Menschen bewegt – körperlich wie emotional. „Das Schönste ist zu sehen, wie Generationen voneinander lernen und sich gegenseitig bereichern“, sagt die Koordinatorin mit einem Lächeln. Und vielleicht ist das Geheimnis dieses Erfolgs so einfach wie genial: Gemeinsam aktiv zu sein kennt keine Altersgrenzen.