Einmal im Monat trifft sich im Mehrgenerationenhaus Nuthetal der Klimastammtisch. Die Mit-Initiatorin Antje Sachs und weitere bürgerschaftlich Engagierte dachten sich dort: „Ein kleines Gärtchen oder einen Balkon haben doch fast alle in Nuthetal. Warum tragen wir nicht das, was wir zu viel im Garten haben, in einer Pflanzentauschbörse zusammen?“.
Bei der ersten Pflanzentauschbörse am 14. Mai 2023 auf dem Festplatz in Bergholz-Rehbrücke sind nicht nur erfahrene Gärtnerinnen und Gärtner auf ihre Kosten gekommen. Über 200 Besucherinnen und Besucher von klein bis groß, ob ohne oder mit grünem Daumen, haben an dem Tag Pflanzen, Expertise und Kontakte ausgetauscht. Ein Rahmenprogramm mit Bastel-Aktion, Musik- und Tanzgruppen rundete den Tag ab.
Nachhaltigkeit nicht nur im eigenen Garten leben
Neben dem Pflanzentausch diskutierten die Teilnehmenden wichtige Aspekte zur Nachhaltigkeit und zur Förderung örtlicher Kreislaufwirtschaften. Dabei ging es zum Beispiel um die Frage: Wie können lokal angebaute und produzierte Güter besser in der Region zirkulieren? Im Anschluss an die Pflanzentauschbörse entstand sogar ein Beratungsangebot zu Permakultur. „Da gab es viele spannende Tricks und Learnings – zum Beispiel, dass der Bioabfall nicht in die Tonne kommen muss“, berichtet Antje Sachs. „Er kann stattdessen qualitativer Hummus werden und so in den Gartenkreislauf zurückgelangen.“ Das Mehrgenerationenhaus Nuthetal öffnet so einen Raum für Ideen und Impulse: Wie können alle etwas zur ökologischen Nachhaltigkeit im eigenen Zuhause beitragen und sich gleichzeitig mit Menschen aus dem Ort vernetzen?
Das Projekt verstehe Nachhaltigkeit ganzheitlich – also inklusive ökonomischer und sozialer Aspekte, erklärt Antje Sachs. „Bei der Veranstaltung steht der Tauschgedanke im Vordergrund und Geld spielt keine Rolle“, berichtet die Organisatorin. Alle können sich beteiligen, unabhängig vom sozio-ökonomischen Hintergrund. „Das ist für mich ein ganzheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit.“
Einen Raum für Austausch schaffen
Zu spüren war bei der Pflanzentauschbörse auch der Wunsch, wieder mehr in Verbindung mit der Natur zu kommen. Viele Menschen äußerten, dass sie gerne mehr im Garten aktiv sein würden, aber nicht wüssten, wie und womit sie starten könnten. Auch dafür ist die Börse die richtige Plattform: Leute können Erfahrungen und Wissen weitergeben, Fragen stellen und sich inspirieren lassen. Es ging aber nicht nur um den eigenen Garten, sondern auch darum, aufzuzeigen, wie man sich aktiv für den Naturraum in der Gemeinde engagieren kann. Getreu dem Motto: Wenn du etwas verändern willst, starte direkt hier im Ort! „Die Begeisterung an der Veranstaltung war spürbar“, erinnert sich Antje Sachs. Deswegen war es nicht die letzte Börse. Der nächste Termin steht schon fest.